Enver Karagöz in der Türkei
Enver Karagöz, geboren am 02.05.1948 in der Stadt Şavşat, war ein Lehrer und Dichter aus der Provinz Artvin der Türkei. Während seines Literaturstudiums betätigte er sich politisch. Als Lehrer für das Fach Türkische Literatur am Şavşat Gymnasium und Artvin Gymnasium engagierte er sich in der gewerkschaftlichen Kulturaktivitäten. Er war für seine sonore Stimme und das Rezitieren von Gedichten des Dichters Nazim Hikmet bekannt geworden und wurde auf dieser Grundlage 1971 aus dem Lehrdienst suspendiert und kehrte 1975 zum Dienst zurück. Beim Militärputsch 1980 wurde er mit seiner Frau festgenommen und Tage lang gefoltert. Die Folgeschäden der Folter führten dazu, dass er seine Stimme verlor und an Kehlkopfkrebs erkrankte.
Enver Karagöz in Deutschland
1984 flüchtete er gemeinsam mit seiner Frau Işilay Karagöz ins Kölner-Exil. Karagöz hat zudem längere Jahre verschiedene Bildungsangebote für Migrant/-innen in der Arbeiterwohlfahrt (AWO) angeboten. Am 13 Mai 1989 gründete er mit weiteren Aktivist/-innen den Menschenrechtsvereins Türkei Deutschland e.V. (TÜDAY) mit Sitz in Köln.
Die Folgeschäden der Folter führten dazu, dass er seine Stimme verlor und an Kehlkopfkrebs erkrankte. Er verstarb am 29.03.2007 in Köln an den Folgen der Folter.
Die Literaturreihe
Im Jahre 2010 initiierte Işilay Karagöz die „Interkulturelle Literaturreihe-Enver Karagöz“. Sie widmete sie ihrem Ehemann und seinem früheren Engagement in Literatur und Politik. Diese ist gegenwärtig einer der bedeutendsten deutsch- und türkischsprachigen Literaturtreffpunkte in Köln und wird weiterhin jährlich im Bürgerhaus MüZe in Köln fortgeführt.